Der Bischofshof und seine Geschichte

Der Name des Hofes geht auf den Waldgräven Michel Bishop (Bischof) aus Sellin zurück. Dieser kauft im Jahre 1591, gemeinsam mit dem Schmied Matthias Stanicke aus Bergen, sowie Hans Raddevan und Hinrich Lope aus Lancken, von Ludwig I. Herr zu Putbus die Sellung (Holzung) der Granitz auf 15 Jahre.

Die Familie Bischop bewohnt den Hof nachweislich schon 1514 und wird 1577 wie auch 1597 in den Steuerlisten erwähnt.

Nach der Lanckener Kirchenmarikel von 1664 sind dem Pastor vom Bischofshof jährlich 50 Hafergarben zu geben.

1788 lässt die Putbuser Grundherrschaft das Anwesen inventarisieren und beschrieben:

„Des Holzwärters Kathen stehet vor Osten und Westen, ist rundum abgezogen, 26 Ellen lang, 16 Ellen breit, von 7 Gebind und mancherley Holtz erbauet. Die Haustüre ist von feuren Brettern samt Haken und Hängen, in schlechtem Stande.

Rechter Hand zur Stube eine Türe von feuren Brettern mit Haken Hängen, Klink und Klinkhaken in mittelmäßigem Stande, der Fußboden von Lehm, der Oberboden gewindelt. Hier sind 3 große Fenster a’ 18 Scheiben und 3 Fenster von neuen Scheiben in schlechtem Stande. Der Ofen ist von Mauersteinen und gut“.

Weiter erwähnt werden die Küche mit deinem Herd von Feldsteinen, 2 Kammern und ein Stall im Haus. Am Ost Ende  ist eine doppelte Flügeltür.

Das Dach ist ¼ neu und ¾ schlecht und die Latten sind ebenfalls schlecht. Außerdem gibt es ein Kaben (Viehstall) von 4 Gebind. Der Backofen ist in hauswirtschaftlichem Stande.

Am Haus befinden sich ein Obstgarten mit Äpfel -, Birnen - und Pflaumenbäumen und ein Walnussbaum.

Der Name Bischofshof tritt letztmalig im Kornzehentenregister des Kirchspiels Lancken in Verbindung mit dem Holzwärter Vetteriek auf, der die Abgaben da­von entrichtet.

Zwischen 1818 und 1898 kommen von hier fast alle Selliner Dorfschulzen und Ortsvorsteher, von denen Friedrich Koos der Letzte im Amt ist.

1886 nimmt Herr Schuldirektor Schobert aus Berlin, als erster Selliner Badegast, im Wohnhaus sein Quartier.

Im Jahre 1927 wird der Hof  durch den Bauern Reinhold Pisch gekauft und bis heute in der Familie weitervererbt. Der landwirtschaftliche Betrieb ist seit 1990 nach und nach  zu einem Ferienhof umgebaut worden.